großer Osterhasen-Check: spanisches Knoblauch-Karnickel

Seit Karneval vorbei ist, omnipräsent in jedem Laden: Der Osterhase. Offensichtlich reichen zwei Monate um die Produktion von Weihnachtsmann auf Osterhase umzustellen. Hier habe ich allerdings keinen Hasen, sondern Kaninchen verarbeitet, und das war auch nicht aus Schokolade, sondern gab’s bei der Metro und es kam aus Ungarn. Alles klar? Bleibt die Frage, wie nun aus den ungarischen Karnickeln ein Spanisches wird? Die Transformaton ist recht einfach und Bedarf eigentlich nur einer weiteren Hauptzutat:

  • Knoblauch.
  • Viel Knoblauch.

Das schöne dran ist, das man sich gar keine Gedanken darüber machen muß, ob man nun wenig oder mehr nach Knoblauch riecht: Man wird es selber einfach nicht mitbekommen.

Das Rezept ist übrigens ein traditionelles aus Spanien, also ein weiterer Beitrag aus meiner Lieblingsrubrik „traditionelle Gerichte“ und passt ziemlich exakt in die knappe Definition, die ein Freund von mir letztens bezüglich der spanischen Küche aufgestellt hat: Knoblauch und Olivenöl – und dann was dabei. Und ich finde, er hat recht.

nach Knoblauch riechen:

  • unsere Hände
  • eine Pfanne samt Deckel
  • einen Pfannenwender
  • Messer & Brett

nach Knoblauch schmecken:

  • 500-700g Karnickel (ein Ganzes zerteilt oder wie ich hatte nur die Rückenfilets)
  • 12 dicke Knoblauchzehen
  • zwei EL Thymianblätter, gezupft
  • 1 Zweig Rosmarin
  • 0.1l spanischer Weinbrand
  • 1/2l trockener Weißwein
  • 4-6 EL Olivenöl
  • Pepe e Sale

¡Olé!. Wir fangen mit dem Knoblauch an. 6 Zehen schälen wir, die anderen 6 werden nach dem Schälen in feine Würfel geschnitten. Das Fleisch putzen und von allen Seiten salzen und pfeffern. Das sind schon alle Vorbereitungen. Das Olivenöl in der Pfanne erhitzen und die 6 ganzen Knoblauchzehen dazu geben und ein paar Minuten vorsichtig anbraten, so dass das Olivenöl den Geschmack annimmt. Dabei wirklich aufpassen, das die Zehen nicht zu braun werden, denn verbrannter Knoblauch wird bitter unddamit das Ganze Gericht. Im Zweifelsfall die Braunen eher herausnehmen und später wenn die Schmorphase beginnt, wieder hinzufügen.

Nun die Kaninchenteile oder Filets hinzugeben und von allen Seiten schön bräunen. Anschließend in der Mitte der Pfanne etwas Platz machen, den gehackten Knoblauch hinzufügen, Thymian und gehackte Rosmarinblätter untermischen und das ganze mschen und leicht anbräunen, dann alles mit dem Weinbrand ablöschen. Den Wein hinzugeben, alles umrühren und so mit dem Deckel abdecken, das Wasserdampf und Alkohol noch entweichen können. Unter gelegentlichen Umrühren etwa eine Stunde schmoren, wenn es zu trocken wird, etwas mehr Wein oder auch Wasser hinzufügen. Fertig ist es, wenn das Fleisch sehr zart ist. Dazu gibt es brave Kartoffeln oder einfach Weißbrot.
Und natürlich einen spanischen Rotwein, oder einen Portugiesen. Wir hatten dazu einen 2011-er Monte Fernão Reserva, erhältlich bei Mövenpick Wein für etwa 12 Euro. Und die lohnen sich für diesen kräftigen, kräutrigen Wein mit intensiver roter Frucht auf einer duchaus spürbaren Holznote.